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ProWein Business Report 2018

Quelle: ProWein

Im Auftrag der ProWein hat die Hochschule Geisenheim zum zweiten Mal mehr als 2.300 Experten der Weinbranche aus 46 Ländern zu internationalen Weinmärkten, Vermarktungstrends, der Entwicklung des Onlineabsatzes von Wein und der wirtschaftlichen Lage befragt. Die Untersuchung im ersten Halbjahr 2018 stieß wieder auf ein großes Interesse in der Branche. Seit der ersten Befragung 2017 hat sich die Teilnehmerzahl um 60 Prozent von 1.487 auf 2.364 Befragte erhöht. Damit ist der „ProWein Business Report“ das weltweit umfangreichste Trendbarometer der inter­nationalen Weinbranche.
Die Studie umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Wein. Zu den Befragten gehörten sowohl Weinproduzenten (Weingüter, Kellereien, Genossenschaften) als auch Zwischenhändler (Exporteure und Importeure) und Vermarkter (Großhändler, Fachhändler, Hotels und Gastronomen). Die Kombination der verschiedenen Sichtweisen der Produzenten, Zwischenhändler und Vermarkter über mehrere Jahre hinweg stellt ein einzigartiges Stimmungsbild für die Branche dar.

Attraktivität von Exportmärkten

1. China ist erstmalig der weltweit attraktivste Exportmarkt für Wein

Befragt nach der gegenwärtigen Attraktivität schätzen Exporteure und Weinproduzenten China als den weltweit attraktivsten Exportmarkt ein, gefolgt von Japan, Hongkong, Skandinavien, den USA und Kanada. Im Vergleich zur Befragung im Vorjahr hat sich China damit von Rang neun an die Spitze geschoben. Diese subjektive Einschätzung der Marktteilnehmer deckt sich mit Berichten über die angestiegene Importnachfrage Chinas und die hohen Mengen- und Wertzuwächse von Exporteuren nach China, vor allem aus Australien, Frankreich und Chile. Innerhalb eines Jahres gab es Veränderungen in der Rangliste der gegenwärtig attraktivsten Exportmärkte. Neben China sind Kanada und Australien in die Top 7 auf­gestiegen, und Südkorea, Polen und die Schweiz sind weiter nach hinten gerückt. Die USA sind immer noch ein sehr attraktiver Exportmarkt und haben sich nur geringfügig von Platz vier auf Rang fünf verschlechtert.

2. Seit 2017 erhöhte sich am stärksten die Marktattraktivität von Russland, China und Brasilien

Im Vergleich zum ersten „ProWein Business Report“ 2017 wurde die stärkste relative Verbesserung der Marktattraktivität für Russland, China und Brasilien gemessen. Russland verbesserte sich von Rang 16 auf Platz 11, und Brasilien kletterte von Platz 15 auf Rang 13. Damit realisierte sich bereits ein Teil der 2017 berichteten Erwartungen, dass genau diese Märkte in Zukunft stark an Attraktivität gewinnen werden. Diese bevölkerungsreichen und großen Länder der BRIC-Gruppe besitzen ein außerordentlich großes Potenzial für Weinexporteure. Dessen Erschließung ist aber durch ihre politisch und wirtschaftlich teilweise instabile Lage auch mit hohen Marktrisiken verbunden. Von den traditionell etablierten Märkten haben sich Italien und Frankreich gegenüber 2017 etwas erholt. Die Niederlande, Südkorea und die Schweiz verloren geringfügig an Marktattraktivität gegenüber 2017.

3. Erwartete Zuwächse bis 2021 am höchsten für China, Südkorea und Polen

Für die nächsten drei Jahre erwarten Exporteure und Produzenten den stärksten Zuwachs in der Markt­attraktivität für China, Südkorea und Polen, gefolgt von Russland, Hongkong, Japan und Australien. Dicht hinter den Top 7 folgen dann die beiden wichtigen nordamerikanischen Märkte USA und Kanada, wo der Weinkonsum weiter ansteigt.
China ist damit der Weinmarkt mit der höchsten gegenwärtigen und zukünftig erwarteten Markt­attraktivität. Damit werden in Zukunft vor allem asiatische und osteuropäische Länder weiter an Bedeutung gewinnen. Diese geografisch und kulturell fernen Märkte in Asien erfolgreich zu bearbeiten, stellt für die europäischen Weinproduzenten eine große Herausforderung für die nächsten Jahre dar.

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 1-2/2019