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Cradle-to-Cradle – Eine greifbare Vision?

FachPack Nürnberg, 25. bis 27. September 2018
Quelle: Messe Nürnberg

Die Zeichen der Zeit stehen für Verpackungsproduzenten auf höheren Recyclingquoten. Durch eine intelligente Kreislaufwirtschaft ergeben sich neue Chancen für die Branche.

Experten warnen, dass im Jahr 2050 mehr Plastik im Meer schwimmen könnte als Fische – im Moment sollen 150 Millionen Tonnen an Plastik in den Weltmeeren treiben. Deutschland als größter Verursacher von Verpackungsmüll in Europa kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Rund 220 Kilogramm Verpackungsmüll wirft jeder Deutsche pro Jahr weg.

Auch das chinesische Importverbot für bestimmte Abfälle, das seit Anfang 2018 in Kraft ist, setzt die europäischen Hersteller zusätzlich unter Druck, Verpackungsabfälle zu verringern. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Reich der Mitte nicht nur für Deutschland der größte Abnehmer von Kunststoffabfällen – insbesondere aus Gewerbe und Industrie – wie Gewerbefolien, Produktionsabfällen, Hartkunststoffen und Big Bags.

Die Rahmenbedingungen ändern sich außerdem durch das neue Verpackungsgesetz, das ab 2019 die bisherige Verpackungsverordnung ablösen wird. Mit dem neuen Gesetz kommen unter anderem höhere Recyclingquoten auf die Hersteller zu. So soll der Anteil an wiederverwendeten Kunststoffverpackungen bis 2022 von heute 36 Prozent auf 63 Prozent angehoben werden. Im Forum TechBox auf der diesjährigen FachPack werden die damit einhergehenden Herausforderungen am 27. September 2018 in einer Vortragsreihe genauer beleuchtet werden. Es gibt also gewichtige Gründe für die Hersteller, sich auf bessere Recyclingkonzepte einzustellen. Hinzu kommt der schlechte Ruf von Kunststoff­verpackungen in der Öffentlichkeit.

Öffentlicher Druck

Durch die Bilder von Plastikinseln in den Ozeanen und das steigende Umweltbewusstsein der Verbraucher werden die Forderungen nach einem neuen Umgang mit Kunststoffverpackungen in der Öffentlichkeit lauter. 94 Prozent der Verbraucher sind laut der Studie „Verpackungen im Fokus“, durchgeführt von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, der Meinung, dass bei vielen Produkten weniger Verpackungsmaterial ausreichen würde. 95 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, die Materialmenge auf ein Minimum zu reduzieren. Ein ebenso großer Anteil fordert die Verwendung von Verpackungsmaterial, das sich gut recyceln lässt.

Als Hauptverantwortliche dafür, Verpackungsmüll zu reduzieren, nennen Verbraucher zunächst die Hersteller (45 Prozent), gefolgt vom Handel (22 Prozent) und dem Gesetzgeber (18 Prozent). Lediglich 15 Prozent sehen sich selbst in der Hauptverantwortung.

Dementsprechend gering ist der Anteil der Konsumenten, die bereit sind, für nachhaltigere Verpackungen auch mehr Geld auszugeben. Nur ein knappes Viertel zeigt sich offen für höhere Preise. Diese Kunden würden der Studie zufolge einen durchschnittlichen Aufpreis von 16 Prozent akzeptieren. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 8-9/2018