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Welthopfen – und der Weltbiermarkt

Weltbierproduktion von 1,96 Milliarden Hektolitern
Deutschland mit 95 Millionen Hektolitern auf Platz fünf
Welthopfenmarkt: überdurchschnittliche Erträge und Alphagehalte

von Monika Busch.

„Der Hopfen überrascht uns immer wieder“, kommentierte Stephan Barth, geschäftsführender Gesellschafter von Joh. Barth & Sohn, das Ergebnis der weltweiten Hopfenernte 2016 bei der Vorstellung des 140. Barth-Berichts Hopfen (2016/2017) in Mainburg (Hallertau).

Dem Bericht zufolge ist die weltweite Hopfenanbaufläche im Jahr 2016 um mehr als 4.600 Hektar auf insgesamt 56.000 Hektar gestiegen. Die beiden bedeutendsten Anbaunationen für Hopfen sind weiterhin die USA mit 21.570 Hektar und Deutschland mit 18.598 Hektar.

Nach einer mit nur 87.000 Tonnen stark unterdurchschnittlichen weltweiten Hopfenernte im Jahr 2015 konnte 2016 mit 112.000 Tonnen eine um rund 28 Prozent deutlich bessere Ernte eingeholt werden.
Trotz der in nahezu allen Anbaugebieten überdurchschnittlichen Erträge und Alphagehalte reiche die Alphamenge nicht aus, um den Bedarf der Brauereien 2017 zu decken. „Mit einem rechnerischen Defizit von 469 Tonnen verzeichnen wir jetzt im fünften Jahr in Folge eine Unterversorgung der Brauwirtschaft mit Alphasäure. Damit dürfte der Überschuss aus den Ernten bis 2011 aufgebraucht sein“, konstatierte Barth.

Beeinflusst werde der Hopfenbedarf weltweit durch gegensätzliche Entwicklungen, so der geschäftsführende Gesellschafter. „Einerseits ist der Konsum der sogenannten Mainstreambiere in den Hauptbiernationen wie China, den USA sowie Brasilien rückläufig und in Russland stagnierend. >>

Andererseits ist der Bedarf an Alphasäuren seit 2008 aufgrund des nach wie vor wachsenden Craft-Bier-Segments um rund 44 Prozent gestiegen. Die USA sind seit 2015 unangefochten die größte Hopfenanbaunation der Welt. Jedoch reduzierten die amerikanischen Pflanzer in diesem Zeitraum im starken Maße den Anbau von Hochalphasorten – ein Trend, von dem die deutschen Pflanzer profitieren konnten“, erklärte Barth.

Mittlerweile wird in 27 Ländern weltweit Hopfen angebaut mit 262 verschiedenen Hopfensorten, davon rund 150 Aroma- sowie rund 110 Bitter- und Hochalphasorten. Die größte Vielfalt gibt es inzwischen mit knapp 90 Sorten in den USA, gefolgt von England (rund 40 Sorten) und Deutschland (circa 30 Sorten).

Was die erwartete Hopfenernte 2017 betrifft, so waren Einschätzungen bis Redaktionsschluss äußerst schwierig – es sei denn, man begibt sich in das „Reich der Spekulationen“ (Stephan Barth). Fest steht, dass die Anbauflächen hierzulande um 945 Hektar oder fünf Prozent gewachsen sind.

Die Prognose des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer vom 21. Juli 2017 „einer um 23 Prozent geringeren Ernte gegenüber dem Vorjahr“ konnte Stephan Barth nicht teilen. „Wir meinen, dass es für derartige Vorhersagen noch sehr früh ist. Bekanntermaßen entscheiden sich Ernten im Juli und vor allem im August, das heißt, wir hoffen inständig auf den Wettergott“, sagte er.

Dass die weltweite Craft-Bier-Bewegung sich positiv auf den Hopfen ausgewirkt hat und sich weiter auswirkt, ist unumstritten, auch wenn der deutsche Marktanteil sich lediglich auf 0,2 Prozent addiert. Der Hopfen hat als „Gewürz“ auch einen neuen Stellenwert …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 08-09/2017