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Millionäre schießen keine Tore …

Millionen Deutsche spielen jede Woche Lotto. Der Grund ist ohne eigene Leistung einmal richtig reich zu werden. Sich die langersehnten Träume zu erfüllen und ein Leben ohne Sorgen zu genießen. Viele möchten also gerne reich sein.

Gleichwohl sind Reiche in unserer Gesellschaft nicht wohl gelitten. Sie werden in eine Ecke mit Verbrechern oder Schmarotzern gestellt, die ihre Gewinne behalten und Verluste auf die Gesellschaft abschieben. Bonizahlungen und exorbitante Gehälter werden angeprangert und als unsozial abgestempelt. Selbst Parteien nutzen diese Stimmung in der Gesellschaft um Wähler einzufangen.

Dass aber die reichsten zehn Prozent der Gesellschaft rund die Hälfte der Steuern aus Lohn und Einkommen ausmachen, wird gerne verschwiegen, ebenso das vierzig Prozent, der ärmere Teil also, keine Einkommensteuer zahlt.

Deutsche Unternehmen können mit legalen Steuertricks ihre Steuerlast kaum mindern. Diese meist mittelständischen Unternehmen sind Reiche, die ihre Steuern zahlen, Arbeitsplätze schaffen und sich nicht der Verantwortung für das Gemeinwesen entziehen. Das ewige Trommeln der Linksparteien oder Verbänden und Gewerkschaften gegen jeden der mehr hat als man selbst, schürt den dumpfen Verdacht in der Bevölkerung, hinter jeden Reichen steckt ein Verbrecher. Doch eine kleine Gruppe von Reichen wird Samstag für Samstag von einem Millionen Publikum begeistert gefeiert. Unsere Fußballprofis. Nirgendwo kann das Volk auf einer Rasenfläche von Neunzig mal Hundertzwanzig Meter so viele Millionäre auf einem Haufen sehen. Wie sie kämpfen, rackern, schwitzen und sich den Hintern aufreißen. Wie sie Häme und Spott und sogar schwere Verletzungen hinnehmen. Alles für uns, ihre Fans. Und da spielt es auch keine so große Rolle, ob der Torschützenkönig der Bundesliga in drei Tagen, das verdient, was der Normalbürger im Jahr zu Verfügung hat.

Die Personalquote bei deutschen Clubs liegt bei etwa achtunddreißig Prozent. Gemessen am Umsatz ihrer Arbeitgeber verdienen die Profis hoch, aber nicht unangemessen. Natürlich gibt es auch Ausschläge auf der nach oben offenen Gehaltsskala. „CR7“ soll ja rund achtzehn Millionen Euro Gehalt bei Real beziehen, ohne Prämien versteht sich. 2009 zahlte Real Madrid an Manchester United rund dreiundneunzig Millionen Euro für „CR“. Es dauerte kein Jahr, da hatten die Königlichen schon Trikots mit Cristiano Ronaldo (CR) auf dem Rücken für einhundert Millionen weltweit verkauft. Der Club hatte sich nicht nur einen super Fußballer geholt, sondern auch eine phantastische Marke. Der Wert eines Spielers zeigt sich eben nicht nur auf dem Rasen.
Und die Neiddebatte, dass Millionäre keine Tore schießen, ist genauso falsch wie Reiche keine Steuern zahlen.

Euer Viktor