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Tradition in der Moderne

Happy together – die „jungen Wilden“ in der Steillage

von Monika Busch.

Die Moselregion steht für weltberühmte Spitzenweine und kulinarische Vielfalt. Die Landschaft ist geprägt von den steilen Hängen der Flusstäler, die dicht mit Reben bepflanzt sind.

Im größten Steillagen-Weinbaugebiet der Welt reifen charakterstarke Weine auf Schiefer, Ton oder Muschelkalk. Und in der ältesten Weinregion Deutschlands herrscht Aufbruchstimmung – nicht immer, aber immer öfter.

Auch an der Mittelmosel wird deutlich: Jungwinzer mit Mut und Leidenschaft haben die elterlichen Weingüter übernommen. Begeisterung und Visionen sowie keine Scheu vor Experimenten – all das findet sich in den Weinen wieder. Bei vielen Jungwinzern zählt nicht der Konkurrenzgedanke, sondern ein Miteinander. Die Weine zeigen sich frisch und mineralisch, in der Kommunikation und Werbung sind die „Youngster“  auf Augenhöhe mit der jüngeren Generation. Und sie sind offen und authentisch.

Die Freude an ihren kreierten Weinen ist den jungen Winzern deutlich anzusehen, und Name sowie Etikett spiegeln die Lust am Experimentieren wider. Mit viel Herzblut wird professionell gearbeitet. Die Basis ist sicherlich die Erfahrung auf dem elterlichen Weingut, die mit Ideen und Mut kombiniert eine andere Weinwelt zeigt. Sie verbinden Tradition und Know-how mit Innovation. Stellvertretend für eine Vielzahl von Jungwinzern einige Youngster aus der Region Mittelmosel.

Einzigartig ist das Projekt von Tobias Treis (Weingut Julius Treis in Reil/Mosel) und dem Südtiroler Ivan Giovanett (Weingut Castelfeder in Kürting a. d. Weinstraße/Cortina). Das Duo, das sich beim Studium an der Rheingauer Weinbauhochschule in Geisenheim kennen- und schätzen gelernt hat, eint auch die grenzüberschreitende Rieslingbegeisterung. Die beiden erfüllten sich einen lang gehegten Traum: den König der Weißweine auf höchstem Niveau zu produzieren.

Ende 2011 wurde aus der Vision Realität. „Andere kaufen sich ein Haus, wir einen Berg mit Arbeit“, kommentiert Tobias Treis leicht schmunzelnd das Projekt. Die beiden Jungwinzer erwarben die seit 25 Jahren brachliegende Top-Steillage Sorentberg mit einer Gesamtfläche von 9,48 Hektar.

 

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 11-12/2014