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Deutscher Brauertag 2011

Berlin ist eine Reise wert

von Monika Busch.

Im 140. Jahr des Bestehens der „Ständevertretung“ kämpft der Deutsche Brauer-Bund an allen Fronten. Für eine erfolgreiche europäische und deutsche Lobbyarbeit steht lediglich ein spärliches Budget zur Verfügung. Und das Wiedereintreten der großen Brauereien wie Bitburger, Krombacher und Radeberger steht nach wie vor sehr infrage.
Die Stimmung zwischen dem Brauer-Bund und den vorgenannten Brauereien kann teilweise als hochexplosiv bezeichnet werden. So hat jetzt beispielsweise der Deutsche Brauer-Bund der Radeberger-Braugruppe untersagt, den verbandseigenen Claim „Bier bewusst genießen“ weiterhin zu verwenden. Bisher hatte die Braugruppe seit dem Jahr 2007 diesen Claim beispielsweise intensiv in der Werbung verwandt; sämtliche Etiketten schmücken dieses Logo. Sein großes Unverständnis dokumentierte Dr. Albert Christmann in einem offenen Brief an den Deutschen Brauer-Bund. Unter anderem sieht der Radeberger-Boss in der Verwendung innerhalb der Braugruppe einen mehr als „positiven Effekt“ im Kampf gegen Alkoholmissbrauch. Auch sei die Radeberger-Gruppe mit ihren Töchtern kein Trittbrettfahrer, sondern ein Sprachrohr. Denn schließlich solle ­dieses Logo nicht das Feigenblatt einer Interessenvertretung sein, sondern in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Der Deutsche Brauer-Bund stelle mit der Untersagung verbandspolitische Interessen über ein gemeinsames Anliegen. Auf dem Deutschen Brauertag gebe es die Möglichkeit, mit den Delegierten das Schreiben an die Radeberger-Gruppe zu überdenken. Zu einer Unzeit werde eine Tür verriegelt, die es dem neuen Präsidenten des Brauer-Bunds sehr schwer mache, diese wieder zu öffnen.
Im wahrsten Sinne des Wortes gärt und schäumt es nicht nur in den Sudkesseln. Der Deutsche Brauer-Bund ist überzeugt, dass eine Lobbyarbeit nur mit dem Verband möglich sei, die ausgetretenen Mitglieder sind der Überzeugung, „es geht auch ohne“; und falls nicht, „gründen wir einen eigenen Verband“. Keine guten Vorzeichen für den neu gewählten Präsidenten Dr.-Ing. Hans Eils, ehemals InBev Deutschland und heute Geschäftsführer Technik und Logistik der Karlsberg Brauerei GmbH, der auf Wolfgang Burgard folgt, sowie seine Stellvertreter Michael Hollmann, Geschäftsführer Privatbrauerei Bolten GmbH, und Roland Tobias, Sprecher der Geschäftsführung der Brau Holding International GmbH & Co. KGaA. Entsprechend war die Stimmung auf dem diesjährigen Deutschen Brauertag am 29. Juni in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
Zu absolvieren war für die Beteiligten an nur einem Tag ein offizielles Mammutprogramm – Motto: „Jetzt ein Bier“ – mit Gre­miensitzungen, Delegiertenversammlung, öffentlichem Teil sowie anschließender Pressekonferenz und Brauerabend. Rund 350 Gäste aus Politik, Medien und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt. „Der Weltmarkt für Bier wird zwar von großen, internationalen Konzernen bestimmt, bietet aus unserer …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 08/2011