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Wie Hip-Hop den Cognac rettete

Matthias, Anna und Thomas

Es gibt Getränke, die verschwinden aus den Bars und Restaurants, und andere werden wieder zum Leben erweckt. Eine der berühmtesten Spirituosen, die in den letzten Jahren kaum noch eine Rolle in Szenebars spielte und hauptsächlich nur noch in Hotelbars zu finden war, erlebt durch die amerikanische Hip-Hop-Kultur einen unvergleichlichen Aufschwung – der Cognac.
Die Spirituose Cognac verdanken wir eigentlich den Römern. Kaiser Probus erlaubte im dritten Jahrhundert erstmalig den Galliern, eigene Weinberge zu besitzen und Wein herzustellen. Erst viele Jahre später, im 16. Jahrhundert, wurden die leichten Weine zum ersten Mal durch die Holländer destilliert, um sie für den Transport haltbarer zu machen.
Im 17. Jahrhundert ging man dazu über, diese Weine zweifach zu brennen, um sie in Eichenfässern besser lagern zu können. Cognac wird seit der Reblausplage im Jahre 1875 zu fast 90 Prozent aus der Rebsorte Ugni Blanc (¬Trebbiano) und zu rund zehn Prozent aus Folle Blanche und Colombard hergestellt, die auch vor der Plage schon verwendet wurden. Im Versailler Vertrag von 1919 wurde die Bezeichnung „Cognac“ geschützt und reglementiert, bis heute nach Herkunft und Herstellungsverfahren. Als der Boom mit Cognac als Edelgetränk im Jahre 1930 losging, wurden die Lagen in sechs streng beschränkte Crus eingeteilt. Die besten Lagen sind die Grande und die Petite Champagne. Außerdem gibt es noch die Borderies, Fin Bois, Bon Bois und Bois Ordinaires. Als Qualitätsbezeichnung gilt neben den Altersbezeichnungen (V.#S., V.#S.#O.#P., X.#O.) auch die Lagenbezeichnung Fine de Champagne, die aussagt, dass die Reben zu mindestens 50 Prozent aus der Grande Champagne stammen müssen und der Rest aus der Petite Champagne. Im Jahre 2016 soll ein neuer Standard für X.#O. mit mindestens zehn Jahren gelten. Leider sind die edlen Brände, die im aufwendigen Charenteser Verfahren hergestellt werden, in den 80er- und 90er-Jahren etwas aus der Mode gekommen.

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 04/2010