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Herbstliche Herausforderungen

Moselbilanz: sehr kleine Erntemenge und hohe Mostgewichte
Wein und Architektur an der Mosel – von der Antike bis heute: ein Streifzug

Von Monika Busch, Fotos: dgw

Die Weinlese ist die spannendste Zeit des Jahres. Das diesjährige Klima in Deutschland und der Verlauf der Vegetation bescherten den deutschen Winzern vielerorts sehr geringe Erntemengen. Keine Chance gegen die Wetterkapriolen mit Hagelschäden, Fäulnis und Verrieselung.

Starke Nerven und viel Geduld wurden den Winzern abverlangt. In vielen Weinbaugebieten spricht man von einer der schlechtesten Ernten seit mehr als 25 Jahren. Im Frühjahr gab es aufgrund kühler Witterung und anhaltender Regenfälle eine sogenannte Verrieselung, bei der die Blüten vom Rebstock abgefallen waren und es somit nicht zur Befruchtung kommen konnte. Starke Hagelschäden führten andererseits zu ungenießbaren Trauben, und durch den unerwarteten Spätsommer kam es schließlich auch noch zur Fäulnis der wenigen reifen Beeren.
An Mosel, Saar und Ruwer, dem fünftgrößten (9.007 Hektar) der 13 deutschen Qualitätsweinanbaugebiete, mussten viele Winzer Ernteeinbußen von bis zu 50 Prozent hinnehmen. Der Moselwein e. V. geht insgesamt von einer um 30 Prozent niedrigeren Erntemenge aus. „Es geht nicht darum, jedes Mal einen Jahrhundertwein auszubauen, sondern die Besonderheiten des Jahrgangs herauszustellen“, betonte Ökonomierat Adolf Schmitt, Vorsitzender des Moselwein e. V. sowie Ehrenpräsident des Weinbauverbands Mosel, bei der Vorstellung der Herbstbilanz im Weinromantikhotel Richtershof in Mülheim an der Mittelmosel.
Schmitts Schätzung für die Ernte in der Moselregion liegt zwischen „670.000 und 700.000 Hektolitern“ und damit rund 100.000 Hektoliter unter dem Ernteergebnis 2009, welches bereits eine der kleinsten Ernten der vergangenen vier Jahrzehnte war. Reifezustand und Erntemengen unterscheiden sich von Teilregion zu Teilregion, aber auch oft in benachbarten Weinbergparzellen sehr deutlich. Während an der Mittelmosel zwischen Piesport und Trier und an der Obermosel die Erträge für etliche Betriebe zufriedenstellend ausfielen, gab es vor allem an der Mittelmosel flussabwärts von Bernkastel sowie an der Terrassenmosel mit weniger als der Hälfte der Vorjahresernte dramatische Einbußen.
Auch an der Saar brachten die meisten Weingüter nur 50 Prozent einer durchschnittlichen Ernte in die Keller. Eine besondere Herausforderung in …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 10-11/2010