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Mosel-Weinernte 2015: „Ein Wetter zum Heldenzeugen“

von Monika Busch.

„Vor zwei Wochen hatten wir noch etwas Muffensausen bezüglich der Fäulnis. Mittlerweile bester Altweibersommer. Kühle Temperaturen in der Nacht, tagsüber bei strahlend blauem Himmel die Sonne genießen, keinerlei Regen, und aufkommender feuchter Nebel wird durch den Wind sofort vertrieben.“ So skizzierte Harald Steffens vom Weingut Steffens-Keß in Reil an der Mosel die Monate September und Oktober 2015. Für Steffens steht fest: „Ein Wetter zum Heldenzeugen.“

Der September war für die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer eine Zitterpartie. Viele befürchteten einen erneuten Turbo­herbst wie 2014, doch dank eines goldenen Oktobers gab es ein Happy End. Über den 2015er-Weinjahrgang an der Mosel sind sich die Winzer einig. „Hervorragende Qualität, hohe Mostgewichte, tolle Aromatik“, heißt es. Einziger Wermutstropfen sei die insgesamt kleine Erntemenge – Schätzung rund 794.000 Hektoliter –, wie Weinbaupräsident Rolf Haxel, Vorsitzender des Moselwein e. V., berichtete. Das seien fast 100.000 Hektoliter weniger als im Jahr 2014.

Geerntet wurde in den Steillagen an Mosel, Saar und Ruwer in mehreren Durchgängen in allen Qualitätsstufen bis Anfang November. Mit 721.000 Hekto­litern entfallen knapp 90 Prozent der Produktion des 2015er-Jahrgangs an der Mosel auf Weißwein, davon 59 Prozent (472.500 Hektoliter) auf die Rebsorte Riesling, 13 Prozent (rund 104.000 Hektoliter) auf Müller-Thurgau, 7 Prozent (56.320 Hektoliter) auf Elbling und 5 Prozent (rund 40.000 Hektoliter) auf Weiß- und Grauburgunder. Rund zehn Prozent der Produktion mit etwa 73.000 Hektolitern entfallen auf Rotweine und Rosé beziehungsweise Blanc de noir.

Angesichts der aktuellen Most- und Jungweinpreise geht der Moselwein e. V. von stabilen Endverbraucherpreisen für Moselweine im LEH aus. Berichtet wird weiter über eine stabile bis leicht positive Entwicklung im Inland für Moselweine. Für die Exporteure sind die Märkte außerhalb der Europäischen Union besonders wichtig. Während der Durchschnittspreis bei Ausfuhren in EU-Staaten von Januar bis Juni 2015 bei 2,61 Euro je Liter lag (2014: 2,67 Euro), verzeichnete der Verband Deutscher Weinexporteure für Ausfuhren in sogenannte Drittländer mit 4,53 Euro je Liter einen wesentlich höheren Wert. Mehr als drei Viertel – 77,8 Prozent – aller exportierten Moselweine gehen in Drittstaaten, lediglich 22,2 Prozent in die EU-Nachbarländer.

Im neuen Design erstrahlt der Internet­auftritt (www.weinland-mosel.de). Für die Mosel-Weinkönigin wird es künftig eine eigene Internetseite geben, zu der verlinkt wird, ebenso wie zu den Seiten von Kooperationsprojekten, an denen der Moselwein e. V. beteiligt ist, beispielsweise dem Weinforum Mosel oder dem Gastronomie-Weinwettbewerb „Der Beste Schoppen“.