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BVE- und HDE-Studie: Mehrwegallianz meldet sich zu Wort

von Monika Busch.

 

Die Studie „Umlaufzahlen und Transportentfernungen in der Getränke­industrie“, in Auftrag gegeben von BVE und HDE, sorgt erwartungsgemäß für Zündstoff (dgw 3/2014). Je nach Sichtweise wird kontrovers diskutiert. Reagiert haben unter anderen die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) und Verbände der mehrwegorientierten Getränkewirtschaft mit einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Kritisiert wird die Untersuchung „als fehlerhaft und tendenziös“. Höchst zweifelhaft seien aus der Sicht der „Mehrwegallianz“ die Methodik und die zugrunde gelegten Annahmen der Studie. „Erkennbares Ziel ist es, die ökologischen Vorteile des Mehrwegsystems zu diskreditieren“, schimpft DUH-Bundesgeschäftsfüh­rer Jürgen Resch. Zur Vielzahl methodischer Fehler gehöre auch die angewandte Methodik zur Ermittlung der Umlaufzahlen. So würden beispielsweise leere Fächer in zurücklaufenden Mehrwegkisten als verloren gegangene Flaschen gewertet, deren Produktleben damit beendet sei. Nicht berücksichtigen würde die Studie die Möglichkeit, dass der Verbraucher eine Mehrwegflasche erst später abgibt oder die Flasche zu einem in der Studie nicht betrachteten Abfüller zurückläuft, heißt es weiter.

„Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass Mehrwegflaschen zwischen Abfüllern oder über externe Dienstleister getauscht werden. Die Ergebnisse weichen damit diametral von den Extremwertannahmen zu Umlaufzahlen ab. Dass von Auftraggebern und -nehmern in der Öffentlichkeit trotzdem unrealistisch niedrige Umlaufzahlen kommuniziert werden, ist fachlich nicht gerechtfertigt und benachteiligt gezielt das Mehrwegsystem“, empört sich der geschäftsführende Vorstand des Bundesverbands des Deutschen Getränkefachgroßhandels e. V., Günther Guder.

Und auch Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbands Private Brauereien Deutschland, meldet sich zu Wort: „Für die Ökobilanz von Mehrwegflaschen sind die ersten zehn Umläufe die wichtigsten, alle weiteren Wiederbefüllungen haben kaum noch Einfluss. Die Debatte um Individualmehrwegflaschen, insbesondere im Biersegment, wird von der Einwegindustrie künstlich aufgeblasen, um Mehrweg zu diskreditieren.“ Die Studie selbst komme zu dem Ergebnis, dass Individualflaschen im Bierbereich lediglich einen Marktanteil von 15 Prozent und Mehrweg-Poolflaschen von 85 Prozent hätten.

Auch bei der Ermittlung von Transportentfernungen diskreditiere die Untersuchung Mehrweg, indem sie für Mehrwegflaschen pauschal den doppelten Weg zwischen Abfüller und Verbraucher annehme, kritisiert der frühere Staatssekretär und Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg, Clemens Stroetmann. „Es ist absurd, dass die Studie einerseits nicht von einem Flaschentausch ausgeht, um die Umlaufzahlen klein zu rechnen, …

 

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 05/2014