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Fruchtsaft-Umsatz steigt weiter moderat an

Höhere Verarbeitungskosten aufgrund gestiegener Energiepreise

(tido) Die deutschen Fruchtsafthersteller verzeichnen auch im vergangenen Jahr stetige, aber moderate Zuwächse. Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) e. V., Bonn, teilt im 50. Jahr seines Bestehens mit, dass die deutschen Fruchtsafthersteller im Geschäftsjahr 2000 ein Plus sowohl nach Menge (1,6 Prozent) und nach Wert (2,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr verzeichnen konnten. Die geringe Wertsteigerung begründet der Verband mit der Preisentwicklung in Deutschland wie auch auf dem Importmarkt und mit dem anhaltend schwachen Euro.

Insgesamt setzte die Branche knapp sechs Milliarden Mark um, bei einer industriellen Produktion von rund 4,3 Milliarden Liter Fruchtsaft, -nektar und Fruchtsaftgetränk ohne Kohlensäuregehalt. Der Export erhöhte sich im Wert auf rund 1,2 Milliarden Mark, die Exportquote liegt damit bei 20 Prozent, womit die Fruchtsafthersteller an der Spitze der deutschen Lebensmittelindustrie stehen.

Mengenmäßig stieg die Ausfuhr von Frucht- und Gemüsesäften um rund zehn Prozent auf 1.780 Millionen Liter an, wobei die EU die wichtigsten Abnehmerländer stellte, vor allem Frankreich und die Benelux-Länder. Die Deutschen sind beim Fruchtsafttrinken nach wie vor an der Spitze im europäischen Vergleich, aber der Pro-Kopf-Verbrauch stagnierte im vergangenen Jahr mit 40,6 Liter, jeder Deutsche hat danach pro Woche durchschnittlich eine 0,75-l-Flasche geleert.

Vor 50 Jahren, also zur Gründungszeit des VdF, lag der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei mageren 1,9 Liter im Jahr. Dicht folgen heute Österreich (37,8 Liter), die Schweiz und USA (beide 30 Liter), weiter Finnland, Niederlande, Norwegen, Schweden und Frankreich. Der Verbrauch stagniert seit der steigenden Tendenz in den 90er Jahren in den meisten Ländern Europas. Trotzdem sieht die Industrie noch Wachstumschancen, vor allem bei den so genannten Frühstücks-Getränken. Bei den ACE-Getränken schätzt der VdF den Pro-Kopf-Verbrauch auf etwa drei Liter im Jahr.

Fruchtschorlen, insbesondere Apfelschorle, die 1995 noch keine Rolle spielten, liegen bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von sechs Liter.

Apfelsaft ist nach wie vor das beliebteste Fruchtgetränk in Deutschland mit einem Pro-Kopf- Verbrauch von 12,1 Liter im Jahr, gefolgt von Orangensaft mit 9,5 Liter. Der Import von Mostäpfeln konnte aufgrund der guten heimischen Ernte um über 40 Prozent zurückgefahren werden. Die Eigenkelterung in Deutschland betrug 770 Millionen Liter, 50 Millionen Liter mehr als im Sensationsjahr 1988.

Allerdings mussten dem VdF zufolge aufgrund der niedrigen Oechsle-Werte weit mehr Äpfel pro Liter Apfelsaft verwendet werden, als im Vorjahr. Außerdem stiegen die Verarbeitungskosten aufgrund höherer Energiepreise.

Diese Belastungen habe man aber nicht an den Handel weitergeben können, heißt es. Deshalb sieht sich die Fruchtsaftindustrie zusehends in einer Preis-Kosten-Schere im betriebswirtschaftlichen Bereich.