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Causa duales System

von Monika Busch.

Das Recyclingsystem, welches vor rund 20 Jahren staatlich verordnet wurde, um der wachsenden Verpackungsflut Herr zu werden, steht jetzt vor einem Scherbenhaufen.

Die dualen Systeme entsorgen und verwerten gegen Gebühren die Verpackungsflut, gekennzeichnet von den Herstellern mit dem Grünen Punkt – ein milliardenschweres Geschäft. Jahrelanger Monopolist war die in Köln ansässige Duales System Deutschland GmbH (DSD). 2004 wurde der Markt liberalisiert, inzwischen stehen neun Unternehmen im Wettbewerb.
Klarer Marktführer ist nach wie vor die DSD mit ihrem Markenzeichen „Grüner Punkt“, gegründet als Non-Profit-Unternehmen. Im Januar 2005, nach der Liberalisierung des Markts, wurde die DSD von dem US-Finanz­investor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) übernommen und zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen umgebaut. Der damalige Kaufpreis wird mit etwa 260 Millionen Euro beziffert.
2010, im 20. Geburtsjahr des Grünen Punkts, hatte sich nicht nur die KKR von der DSD-Beteiligung verabschiedet. Es gärte und brodelte unter den neun Betreibern, der Bundesverband Dualer Systeme stand ohne Mitglieder da und vor der Auflösung.
Im November vergangenen Jahres übernahmen Stefan Schreiter (45), seit 2006 CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH, und sein Managementteam die Anteile von KKR, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden. Unterstützt bei der Übernahme wurde das Managementteam von einer Gruppe privater und institutioneller Investoren.
Philippe von Stauffenberg (46), Vertreter der Investorengruppe Solidus Partners und seit rund 18 Jahren in europäischen Firmen als Investor und operativer Manager tätig, soll nach Umsetzung der Transaktion neuer Beiratsvorsitzender der DSD werden. „Wir sehen erhebliches Entwicklungspotenzial für DSD – nicht nur in Deutschland. Mit der starken Marke Der Grüne Punkt werden wir gemeinsam mit dem Management in den kommenden Jahren eine Wachstumsstrategie einschlagen“, so von Stauffenberg.
Kolportiert wird, dass das Kölner Unternehmen künftig eigene Recycling­anlagen betreiben will.
Der Bundesverband Dualer Systeme Deutschland e.#V. (BDSD), gegründet am 7. Mai 2009 in Köln als überparteiliche Interessenvertretung der dualen Systeme, hat seit November letzten Jahres keine Mitglieder mehr. Bereits im November 2009 hatte das Gründungsmitglied DSD GmbH den Austritt aus dem Verband verkündet. Begründung: Offensichtlich diene der Verband anderen Systembetreibern nur als Deckmantel für deren unverantwortliches Marktverhalten.
Seitdem brodelte und gärte es. Ständiger Streitpunkt waren die Clearingmengenmeldungen der Branche. Die Landbell AG mit Sitz in Mainz, erst im Juni 2010 in den Verband eingetreten, verkündete am 12. November 2010 den Austritt. Und…

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01-02/2011