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Moselwein-Bilanz: Qualität Spitze, Menge so niedrig wie noch nie

von Monika Busch.

Bei den Moselwinzern wird so manches Fass nach der Ernte 2009 leer bleiben. Die Erntemenge war seit Jahrzehnten nicht so niedrig wie im vergangenen Jahr. Selbst im Jahrhundertjahrgang 1976, der bislang als einer der mengenmäßig kleinsten Jahrgänge galt, wurde mehr Riesling an der Mosel geerntet als im Herbst 2009.
„Wenn man sagt, dass es wenig Wein geben wird, dann wird es am Ende noch weniger.“ Mit diesem Winzersprichwort umriss der Vorsitzende des Moselwein e. V., Ökonomierat Adolf Schmitt, auf der Herbstpressekonferenz in Bernkastel-Kues die Ernte 2009 und kommentierte: „Die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer sehen den Weinjahrgang mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“
Bereits im Sommer 2009 wurde deutlich, dass aufgrund des uneinheitlichen Blüteverlaufs die Erntemenge relativ klein ausfallen werde. Die Rebblüte im Juni fiel in eine feuchte und relativ kühle Wetterphase, durch Verrieselungen bildeten sich weniger Beeren. Und vielerorts waren die Beeren sehr klein – wie ebenfalls die Trauben.
Regional waren zudem im weiteren Verlauf des Sommers Hagelschäden zu verzeichnen und Einbußen durch den Befall der Reben durch den sogenannten falschen Mehltau (Peronospora). Geschätzt wird der Gesamtertrag auf rund 780.000 Hektoliter. 2008 wurden an der Mosel 893.000 Hektoliter geerntet, 2007 waren es noch rund 970.000 Hektoliter gewesen. Bei vielen Winzerfamilien reduzierte sich 2009 die Erntemenge um 30 bis 40 Prozent, insbesondere bei Riesling und den Burgundersorten.
Die Prognose für die Qualität lautet: „Spitze – hier konnten die Winzer aus dem Vollen schöpfen.“ Bei den Burgundersorten, die mittlerweile rund zehn Prozent der Rebfläche an Mosel, Saar und Ruwer belegen, wurden Reifewerte bis zu 100 Grad Öchsle erreicht. Wermutstropfen: Mit 70 Hektolitern pro Hektar fiel die durchschnittliche Erntemenge hier sehr niedrig aus. Auch beim Riesling mit hervorragenden Reifewerten und exzellenter Aromatik fiel die Erntemenge mit 80 Hektolitern pro Hektar sehr niedrig aus. Die Qualitäten des 2009er-Rieslings liegen weitgehend im Bereich von Spät- und Auslese. Attestiert wird dem Jahrgang 2009 eine Vergleichbarkeit mit dem Jahrgang 2007. …

Die vollständige Redaktion finden Sie in unserer Print-Ausgabe 01/02/2010